Den 7. Oktober wird die Welt Israel nie verzeihen

Ende November 2023 stürmte eine Gruppe Aktivist:innen der „Palästina-Solidarität“ ein Hotel in Melbourne, der Hauptstadt des australischen Bundesstaats Victoria, und bedrängte dort Angehörige von ermordeten und entführten Opfern des brutalen Hamasüberfalls vom 7. Oktober. Sie riefen antisemitische Parolen und zeigten Transparente mit Sprüchen wie „Hört auf, Israel zu bewaffnen – Freiheit für Palästina“ oder „Zionismus ist Faschismus“. Die israelischen Hotelgäste befanden sich auf einer Rundreise durch Australien, um über die Gräueltaten der Hamas zu berichten und für Unterstützung zu werben.

Antizionistische „Linke“ schrecken also nicht einmal mehr davor zurück, die leidenden und trauernden Angehörigen der Opfer eines faschistischen antisemitischen Pogroms zu retraumatisieren, ihnen noch mehr Leid zu bereiten und dies auch noch als Unterstützung eines Freiheitskampfes zu verkaufen. Was sich hier zeigte, ist leider kein Einzelfall.

Dieser Artikel erschien zuerst in der MIZ - Ausgabe 4/23 (hier als PDF).

Der 7. Oktober markiert weltweit einen Dammbruch, der letztlich nicht nur bei Islamisten, sondern auch bei postkolonialen und antiimperialistischen „Linken“ zu einer Steigerung der Gewaltbereitschaft geführt hat, zu einer erhöhten Gefahr für Jüdinnen und Juden. Dies schließt auch die Universitäten ein. An einer Reihe US-amerikanischer Eliteuniversitäten sind jüdische Studierende nicht mehr sicher. An manchen deutschen Unis sieht es kaum anders aus. „Israelkritik“ entpuppt sich als offener Antisemitismus. Neu ist allerdings nur das Ausmaß. So wurden beispielsweise schon 2003 Mitarbeiter der Aktion 3.Welt Saar beim Europäischen Sozialforum in Paris physisch attackiert, als sie ein dreisprachiges Flugblatt für das Existenzrecht Israels verteilten.

Eliminatorischer Antisemitismus schließt Frieden aus

Während also große Teile der „globalen Linken“ unverhohlene Sympathie für die Hamas zeigen und sogar das Massaker vom 7. Oktober als Akt legitimen Widerstands feiern, verurteilen andere zwar die Verbrechen der Hamas, kritisieren aber zugleich Israels militärische Gegenmaßnahmen. Oft ist das verbunden mit der Behauptung, die Verbrechen der Hamas seien eine verständliche – wenn auch falsche – Reaktion auf die Unterdrückung der Palästinenser:innen durch Israels „Kolonialherrschaft“ oder wahlweise „Apartheidpolitik“. Der wohlmeinende Teil der Israelkritiker:innen übt sich in Äquidistanz und ruft beide Seiten zur Mäßigung und zu Verhandlungen auf. Diese Argumentation offenbart eine erhebliche Schlagseite: Indem andere, letztlich durch Verhandlungen gelöste Konflikte als Maßstab genommen werden, werden Äpfel mit Birnen verglichen. Denn den islamistischen Terrororganisationen Hamas, Islamischer Djihad, Hizbollah und anderen geht es nicht um die militärische Durchsetzung verhandelbarer politischer Ziele (Geld, Rohstoffe, Land) sondern erklärtermaßen um die Vernichtung Israels und letztlich der Juden und Jüdinnen weltweit: Sie sind geprägt von einem eliminatorischen Antisemitismus. Das Massaker vom 7. Oktober war nicht zufällig der größte antisemitische Pogrom seit der Shoa. Historische Vergleiche sind hier angebracht. So schrieb der jüdische Sozialpsychologe Kurt Lewin 1939, am Vorabend des deutschen Überfalls auf Polen: „Es ist beides, beschämend und dumm, mit einem Mann zu reden, der entschlossen ist, dich zu vernichten. Für den Feind bedeutet solch ein freundliches Reden nur, dass man entweder zu schwach oder zu feige ist, ihn zu bekämpfen. (…) in einer Lage wie der unsrigen, wo es geradezu um die Existenz des jüdischen Volkes geht, können wir uns den Luxus dieser Geste nicht leisten.”1


© Aktion 3.Welt Saar

„Linke“ Unterstützung für Pogrome 

Da aber wesentliche Teile der Linken sich nicht auf die illusorische Forderung nach Friedensverhandlungen beschränken, sondern den islamistischen Terror begrüßen und unter „Palästina-Solidarität“ die Unterstützung antisemitischer Mordaktionen verstehen, stellt sich die Frage, was aus dem für die Linke ursprünglich essentiellen universalistischen Freiheits- und Gleichheitsanspruch geworden ist, der die Solidarität mit allen von Diskrimi­nierung und Verfolgung betroffenen Menschengruppen einschließt. Offenbar sind Juden und Jüdinnen von dieser Solidarität nicht nur ausgenommen, sondern aus Sicht dieser Sorte von Linken legitime Opfer von Verfolgung. Dabei ist ein Aspekt besonders augenfällig: Der Terror wird religiös legitimiert, unter Berufung auf den Islam, manchmal – in allerdings weitaus geringerem Maße – auch christlich. Menschen werden mit religiöser Begründung verfolgt, gefoltert, vergewaltigt, ermordet – und die einst für Linke essentielle und historisch prägende Religionskritik bleibt aus. Nicht nur das: Wer es wagt, islamischen Antisemitismus und an­dere mit dem Islam begründete Menschen­rechtsverletzungen zu kritisieren, wird von kulturrelativistischen, postmodernen „Linken“ diffamiert und der „Islamophobie“ oder des „antimuslimischen Rassismus“ bezichtigt. Zwar beziehen sich diese „Linken“ oft weniger auf die Islamisten als auf die „marxistisch-leninistische“, als säkular geltende palästinensische Terrororganisation Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP), doch auch diese agiert zutiefst antisemitisch und rechtfertigt und feiert das Massaker vom 7. Oktober, und ihre Anhänger:innen im Westen feiern mit. Die PFLP ist eine Nachfolgeorganisation der Bewegung Arabischer Nationalisten und wurde wie diese von dem einer griechisch-orthodoxen Familie entstammenden George Habasch gegründet, wobei dann der an Nasser orientierte Nationalismus mit einem linken, marxistischen Mäntelchen umhüllt wurde.

Damit setzt sich eine jahrzehntelange antiisraelische Tradition der Linken in radikalisierter, islamaffiner Form fort. Bis zum Sechstagekrieg 1967 war die internationale Linke weitgehend proisraelisch, doch nach dem Sieg Israels wurde der „David“ Israel zum bösen „Goliath“, die Linke schwenkte zum überwiegenden Teil auf einen antizionistischen Kurs um. Terrororganisationen wie die Al Fatah und insbesondere die PFLP wurden in der linken Wahrnehmung zu revolutionären Guerillaorganisationen und in einem Atemzug mit dem Vietcong und den linken lateinamerikanischen Guerilleros genannt. Ikonischen Charakter gewann dabei ein Foto der zur PFLP gehörenden Terroristin und Flugzeugentführerin Leila Khaled, auf dem sie sich mit Kalaschnikow und Kufiya, dem Palästinensertuch, präsentiert: Für viele „Linke“ mit einem ähnlichen Symbolcharakter behaftet wie die Bilder Arafats oder die bekannte Darstellung Che Guevaras. Die Kufiya wurde zu einem beliebten Accessoire von „Linken“. 2018 hielt Leila Khaled in Ankara sogar ein Grußwort auf dem Parteitag der linken, kurdisch geprägten Partei der Völker (HDP), die eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Islamismus und die Verfolgung der Kurd:innen in der Türkei spielt, diesem Anliegen aber mit derart antisemitischen Ambitionen einen Bärendienst erweist.

Präsentierten sich diese Organisa­tionen damals als säkular, wenn nicht gar als sozialistisch, so dominieren heute im Kampf gegen Israel islamistische Kräfte, die nichtsdestoweniger Solidarität von „links“ erfahren.

Kollektive Zwänge statt Selbstbestimmung

Für die kulturrelativistische, postkoloniale „Linke“ stehen nicht die Freiheit und die Rechte von Individuen im Zentrum, sondern die Rechte von kulturellen und religiösen Kollektiven, in die Menschen hineingeboren wurden, denen sie gezwungenermaßen angehören. In ihrem manichäischen Weltbild gelten nichtwestliche „Völker“ und „Kulturen“ als unterdrückt und marginalisiert, ganz gleich, wie hierarchisch und patriarchal diese strukturiert sind, wie unterdrückerisch sie gegenüber ihren eigenen Mitgliedern sind. Zwangs­verheiratungen, Ehrenmorde, Schleier- und Kopftuchzwang, Genital­verstümmelungen oder Homophobie in diesen Kollektiven werden relativiert und verharmlost oder gar als widerständiges Verhalten gegenüber „westlichen, eurozentrischen“ Normen begrüßt, Kritiker:innen des „Rassismus“ bezichtigt.2 Als verhasster Inbegriff einer selbstbestimmten Lebensweise gelten die USA und Israel. Sogar Gruppen, die für sich beanspruchen, für eine befreite Sexualität jenseits heterosexistischer Muster zu kämpfen, stellen sich auf die Seite islamistischer, antisemitischer und homophober Bewegungen und unterstützen unter dem Motto „Queers for Palestine“ den Terrorkrieg gegen Israel. Dass in Israel queere Menschen, im Gegensatz zu Palästina und fast allen islamischen Ländern, ihre sexuelle Orientierung frei ausleben können, wird nicht etwa geleugnet, sondern Israel gar als „Pinkwashing“ angekreidet.


Eine Solidaritätskundgebung für die Palästinenser mit Vorwürfen gegen Israel. © Aktion 3.Welt Saar

Dieses verkürzte Verständnis von Unterdrückung hat mit der historischen Realität von Ausbeutung und Kolonialismus nicht viel zu tun. Der Nahe Osten ist die Wiege des Judentums, im heutigen Israel und Palästina haben immer Juden gelebt, deren Heimstatt es nicht erst seit 1948 ist. Israel wurde nicht in annektiertem Gebiet gegründet, sondern im zuvor britischen Mandatsgebiet Palästina, das auch vorher nie unabhängig war, sondern Teil des Osmanischen Reiches, also eines islamischen Imperiums. Die moderne jüdische Einwanderung erfolgte nicht auf erobertem Land, sondern besiedelt wurden Gebiete, welche arabischen Land­besitzern abgekauft worden waren, wobei diese Besiedelung auch für die arabischen Bewohner:innen mit einer Verbesserung des Lebensstandards verbunden war. Es waren allerdings antisemitische, nationalistischer Araber, angeführt von dem Großmufti von Jerusalem, Amin Al-Husseini, welche die Ansiedlung von Juden und Jüdinnen mit Gewalt zu verhindern suchten und auch Pogrome gegen alteingesessene jüdische Gemeinden veranstalteten, so 1929 in Hebron. Der Großmufti verbündete sich dann mit dem nationalsozialistischen Deutschland und betonte die Übereinstimmung zwischen Islam und Naziideologie. Von 1941 bis 1945 lebte er in Deutschland und stellte für die Nationalsozialisten zwei muslimische Waffen-SS-Divisionen auf. Zusammen mit den Nationalsozialisten verbreitete er wirkmächtig über den Kurzwellensender Radio Zeesen antisemitische Botschaften auf Arabisch, Türkisch und Persisch in muslimische Länder, was dazu führte, dass die traditionelle islamische Judenfeindschaft mit dem eliminatorischen Rassenanti­semitismus der Nazis aufgeladen wurde. 1946 floh der Großmufti nach Ägypten. Die 1928 dort gegründete antisemitische, pronationalsozialistische Muslimbruderschaft, die zur wichtigsten Keimzelle des politischen Islam wurde, machte ihn zu ihrem Anführer in Palästina. Husseini wurde zum Förderer Arafats, der sich stolz als Anhänger des Mufti bekannte Die Hamas ist aus dem palästinensischen Zweig der Muslimbruderschaft hervorgegangen. Die heutige „linke“ Palästina-Solidarität mutet auch deshalb besonders abstrus an, weil neben dem Antisemitismus der Antikommunismus zentraler Bestandteil sowohl der Ideologie der Muslimbruderschaft als auch Husseinis war und essentiell für den politischen Islam ist. Nicht verwunderlich ist dann, dass zur in der Öffentlichkeit als „links“ wahrgenommenen „Palästina-Solidarität“ ebenfalls Neonazigruppen wie Der III. Weg gehören, die offen den Schulterschuss mit Islamisten suchen. Schon in den 1970ern wurden sowohl Mitglieder der Rote Armee Fraktion als auch Neonaziterroristen der „Wehrsportgruppe Hoffmann“ in Lagern der PLO im „neutralen“ Jordanien militärisch ausgebildet.

Täter-Opfer-Umkehr

Der österreichisch-israelische Psycho­analytiker Zvi Rex brachte es in einer tiefenpsychologischen Erklärung auf den Punkt: „Auschwitz werden uns [den Juden] die Deutschen nie verzeihen.“ Andere haben es ähnlich formuliert, so der bekannte jüdische Schriftsteller Walter Mehring: „Man wird es uns nie verzeihen, dass wir uns nicht haben erschlagen oder ein bisschen vergasen lassen.“ Angesichts der Monumentalität des Verbrechens der Shoa, der Unfassbarkeit der damit verbundenen Schuld verspricht es Entlastung, die Schuld zu leugnen oder den Juden bzw. ihrem Staat eine nicht minder große Schuld zuzuschreiben, indem ihnen ein Genozid an den Palästinenser:innen unterstellt und behauptet wird, die Israelis würden mit diesen dasselbe machen wie die Deutschen mit den Juden und Jüdinnen. Was hier für die Deutschen als Angehörige der Täternation formuliert ist, lässt sich in abgewandelter Form auch auf Angehörige anderer Länder übertragen, die das Verbrechen zugelassen oder erst spät eingegriffen haben, die sich durch ihr Appeasement mitschuldig gemacht haben: „Die Welt wird den Juden nie verzeihen, dass sie Auschwitz geschehen ließ.“


Eine Solidaritätskundgebung für Israel mit Kritik an der Bundesregierung. © Aktion 3.Welt Saar

Die Täter-Opfer-Umkehr in Form des Genozidvorwurfs bekommt angesichts des Massakers vom 7. Oktober einen besonders perfiden Charakter, denn die militärischen Gegenmaßnahmen dienen nichts anderem als dem Zweck, eine Wiederholung dieser Katastrophe zu verhindern. Dazu ist die Zerschlagung der militärischen Infrastruktur, des Tunnelsystems, der Waffenlager, und der Kommandozentralen der Hamas unerlässlich. Diese hat ihre Basen bewusst unter und in zivilen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten und Moscheen angelegt und missbraucht so die Zivilist:innen Gazas als menschliche Schutzschilde. Es ist die Hamas, die sich nicht im Geringsten um die Bewohner:innen Gazas schert. Verantwortlich gemacht für deren Tod oder Hunger werden aber die Israelis. Indem die israelischen Streitkräfte die Menschen vorwarnen oder zur Evakuierung auffordern, bevor sie angreifen, versuchen sie, die Zahl ziviler Opfer so gering wie möglich zu halten, was inzwischen auch bei den Mainstreammedien angekommen ist. Allerdings lassen sich zivile Opfer nicht völlig vermeiden, auch wenn davon auszugehen ist, dass die von der Hamas angegebenen Opferzahlen aus propagandistischen Gründen erheblich übertrieben sind. Die Menschen in Gaza verdienen angesichts ihres Leidens und Sterbens Mitgefühl und Unterstützung. Dass sich Zivilist:innen ebenfalls am Pogrom vom 7. Oktober beteiligt haben, israelische Geiseln gefangen halten und die Übergänge zu Kombattanten fließend sind, ändert nichts daran, dass auch Unschuldige und Gegner:innen der Hamas und nicht zuletzt Kinder sterben. Indem die Hamas der notleidenden Bevölkerung gelieferte Hilfs­güter vorenthält und diese unter Ein­satz von Waffengewalt für sich in Be­schlag nimmt, trägt sie zusätzlich zur Verelendung der Menschen bei.

Angesichts der Aufmärsche des antisemitischen Mobs seit dem 7. Oktober sind in Deutschland, nach Jahren des staatlichen Wegschauens, inzwischen mehrere Vereine aus PFLP- wie auch Hamas-nahen Netzwerken verboten worden und es gab Razzien gegen derartige Gruppen. „Linke“ Organisationen – darunter die DKP, das „Duisburger Netzwerk gegen Rechts“ oder einzelne Gliederungen der Partei DIE LINKE - und Künstlerkreise beklagen sich über diese „Kriminalisierung der Palästina-Solidarität“ und sprechen in diesem Kontext von Einschränkung der Meinungsfreiheit und staatlicher Repression gegen die Linke. Wer aber ausgerechnet dann sich über Polizei und Strafverfolgungsbehörden beschwert, wenn es gegen gewaltbereite antisemitische Strukturen geht, muss sich fragen lassen, ob er oder sie dann konsequenterweise auch Verfolgungsmaßnahmen gegen Reichsbürger und Neonazis kritisiert. Denn ein offen den Judenmord propagierender Mob unterscheidet sich von diesen nicht grundsätzlich, auch wenn er sich selber für links hält.

Mit diesen linken Gruppen hätte es den 8.5.1945 nicht gegeben. Auch damals waren die Übergänge zwischen „guten“ Zivilist:innen und bösen Nazis äußerst fließend.

Anmerkungen

1 Lewin, Kurt (1939): Angesichts von Gefahr. In: Lewin, Kurt: Schriften zur angewandten Psychologie. Aufsätze, Vorträge, Rezensionen. Hrsg. Von Helmut E. Lück. Wien: Krammer, 2009, S. 147-156.
2 Siehe dazu Pascal Bruckner: Ein nahezu perfekter Täter – Die Konstruktion des weißen Sündenbocks. Vgl. die Rezension von Armin Pfahl-Traughber.

 

 

 

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