Wenn Kampf gegen Antisemitismus provoziert: Rheinland-pfälzische Polizei verbietet Verteilung von Broschüre gegen Antisemitismus: "Juden und Radfahrer beherrschen die Welt. Wieso Radfahrer?"

In Koblenz fand am Samstag, 26. April, ein rechtsextremer Aufmarsch statt. Die Demonstration "Gemeinsam für Deutschland" war Teil einer bundesweiten Aktion: "Querdenker", Neonazis, Putinfans, rechtsesoterische Spinner und dergleichen faschistische und antisemitische Gruselgestalten hatten sich zusammengefunden. Es gab eine Gegendemonstration, hauptsächlich organisiert von der Partei DIE LINKE. Eigentlich gut, weshalb wir uns auch daran beteiligt haben. Allerdings wurden in den zahlreichen Redebeiträgen zwar viele Formen von Diskriminierung - Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit usw. - benannt, Antisemitismus war aber kein Thema. Auch der Antisemitismus der Rechten nicht, der wurde, wenn überhaupt, nur mal am Rande als Nebensache erwähnt.

Ein Mitarbeiter der Aktion 3.Welt Saar verteilte unsere Broschüre gegen Antisemitismus "Juden und Radfahrer beherrschen die Welt. Wieso Radfahrer?" Die Broschüre wurde von vielen Teilnehmern dankbar angenommen und begrüßt. Allerdings fühlten sich einige linke Antisemiten durch das Heft provoziert und gaben dem auch lautstark Ausdruck. Dies war Anlass für die Polizei, unserem Mitarbeiter unter Androhung einer "Ingewahrsamnahme" einen Platzverweis zu erteilen und ihm das Verteilen der Broschüre zu verbieten.

Die Hamasunterstützer blieben hingegen unbehelligt. Die bei der Gegendemonstration mitmarschierenden "Free Palestine"-Fans waren erkennbar an der Kufiya, auch bekannt als Palästinensertuch, und dem Wassermelonensymbol, einem Emblem, das Unterstützung der Hamas ausdrückt. Einige Frauen des Netzwerks "Omas gegen Rechts" beschwerten sich bei der Demoleitung über die Teilnahme von Leuten mit Kufiya, aber dieser war das egal, so dass einzlene Teilnehmerinnen die Gegendemo verließen.

Aber keine Sorge: Unsere Broschüre kann weiterhin kostenlos, auch in größerer Anzahl, hier bestellt werden. Zugreifen, so lange es noch geht! (Nein, wir glauben nicht, dass die Broschüre verboten wird, wir sind keine Verschwörungsideologen. Aber es ist nicht das erste Mal, dass uns bei der Verbreitung Steine in den Weg gelegt werden.)

 

 

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