Salafismus-Prävention: Bayerisches Innenministerium knickt vor absurden Rassismusvorwürfen und NS-Vergleichen ein
© Video: Bayerisches Innenministerium
Das Video ist plakativ, aber es stellt in comicartiger Form Salafisten so dar, wie sie tatsächlich sind. Die ticken wirklich so, es sind keine Stereotype. Siehe Bericht unseres Mitarbeiters Klaus Blees über eine salafistische Veranstaltung in der Stadthalle des saarländischen Dillingen im Jahre 2010, "Islamistische Missionierung im Saarland".
Nichts an dem Film ist rassistisch. Es werden keineswegs alle Muslime über einen Kamm geschert, sondern es geht explizit um Salafismus, also eine besonders fundamentalistische Strömung im Islam. Es ist ausdrücklich von der "Salafismus-Falle" die Rede, verbunden mit einem Link zur Präventionskampagne "Antworten auf Salafismus" des bayerischen "Netzwerks für Prävention und Deradikalisierung". Zu diesem gehört unter anderem die NGO ufuq.de, die dem antirassistischen Spektrum zuzurechnen ist. Abwegig sind die Rassismusvorwürfe auch schon deshalb, weil es sich bei nicht wenigen Salafisten um Konvertiten handelt, was einige der Führungspersonen der Szene einschließt. So stammt der bekannteste salafistische Prediger hierzulande, Pierre Vogel alias Abu Hamza, aus Frechen bei Köln. Er war evangelischer Christ, bevor er zum Islam konvertierte. Solche Protagonisten als Opfer von Rassismus anzusehen grenzt schon an Realsatire.
Dass die AfD das Einknicken des bayerischen Innenministeriums zu instrumentalisieren versucht, gehört zum Geschäft. Diese Partei inszeniert sich gerne als islamkritisch, um so ihre Hetze gegen Flüchtlinge und Muslime besser verkaufen zu können. Ihr gesellschaftlich hierarchisches, gegen Selbstbestimmung gerichtetes und auf Ausgrenzung zielendes Weltbild ist dem der Islamisten verwandt. Mit einer emanzipatorischen und aufgeklärten Islamkritik hat das nichts zu tun.
Hintergrund:
- "Viel Kritik an Anti-Salafismus-Video – Innenministerium reagiert". BR24, 3.9.24
- "Antworten auf Salafismus"