Der Täter stach auf mehrere Menschen ein, die sich ihm entgegenstellten. Ein Polizist wurde so schwer verletzt, dass er kurz darauf verstarb, weitere Menschen, darunter Stürzenberger, wurden zum Teil schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter ist ein 25jähriger, der ursprünglich aus Afghanistan stammt. Über sein Motiv ist noch nichts Konkretes bekannt, der Täter liegt verletzt im Krankenhaus und konnte noch nicht vernommen werden.
Stürzenberger ist seit langem eine Hassfigur in islamistischen Milieus. Im Internet kursieren Videos, in denen die Tat gutgeheißen und zu weiterer Gewalt aufgerufen wird. In einem davon hieß es dem ZDF zufolge: »Der beleidigt meinen Propheten, beleidigt meine Geschwister, beleidigt meine Kopftuchgeschwister, beleidigt jeden einzelnen Muslim, und dann erwartet er von mir Mitleid?« Auf Tiktok rief demnach ein junger Mann Medienberichten zufolge zur Gewalt gegen alle auf, »die den Islam kritisieren«, und explizit auch zur Jagd auf Ex-Muslime.
Islamistischer Terror trifft niemals die Richtigen
Die Tat zeigt, wie groß die islamistische Bedrohung auch hierzulande ist. Das darf auf keinen Fall dadurch relativiert werden, dass sie in diesem Fall jemanden traf, der seit Jahren Hetze gegen Muslime betreibt. Islamistischer Terror trifft niemals die Richtigen, auch seine rechten Opfer sind Leidtragende der islamistischen Barbarei und verdienen in dieser Hinsicht Solidarität. Islamisten unterscheiden in ihrer Feindmarkierung ohnehin nicht zwischen rechten Hetzern, linken Religions- beziehungsweise Islamkritikern und liberalen Muslimen, von denen viele – Seyran Ateş und Ahmad Mansour beispielsweise – nicht ohne Grund unter Polizeischutz stehen.
Doch darf diese Solidarität mit den Opfern nicht im Umkehrschluss dazu führen, die menschenfeindliche Propaganda dieser rechten Aktivisten zu billigen. Das eine steht nicht im Widerspruch zum anderen. Stürzenberger und die BPE sind eben keine Islamkritiker, als die sie in den meisten Medien einschließlich der öffentlich-rechtlichen beschönigt werden. Sie betreiben vielmehr, trotz gegenteiliger Beteuerung, chauvinistische, oft mit Rassismus verbundene Hetze gegen Menschen wegen ihrer religiösen Glaubensvorstellungen.
Islamkritik als spezifisch auf den Islam bezogene Form der Religionskritik zielt hingegen nicht auf die Verfolgung oder Deportation von Muslimen, sondern auf deren Befreiung von religiösen Zwängen – und letztlich auf die Schaffung von Verhältnissen, die das »Opium des Volkes« überflüssig machen, wie Marx es formulierte. Die Gleichsetzung von religiösem Chauvinismus und Hassrede mit emanzipatorischer Kritik offenbart sich in Kampfbegriffen, die gegen die Islamkritik gerichtet werden, wie »Islamophobie« und »antimuslimischer Rassismus« – Verdikte, die nicht zuletzt aus dem grünen und linken Milieu zu vernehmen sind. Viele Linke kaschieren damit ihr eigenes Versagen, ihr jahrzehntelanges und bis heute andauerndes Wegschauen angesichts islamisch begründeter Menschenrechtsverletzungen.
Wenn Stürzenberger und die BPE sich als Aufklärer und Freunde Israels geben, so ist dies instrumentell. Sie instrumentalisieren Israel bloß – ein Land, dessen mehr als anderthalb Millionen zählende muslimische Bürger gleichberechtigte Staatsbürger sind, in dem es über 400 Moscheen gibt, in dessen Armee muslimische Soldaten und Offiziere tätig sind und wo ein Muslim Richter am Obersten Gerichtshof ist. Dass Stürzenberger bei Pegida auftrat und regelmäßig auf dem hetzerischen Blog »Politically Incorrect« veröffentlicht, sagt viel über die Glaubwürdigkeit seiner vorgeblich proisraelischen Haltung aus. Er bezeichnete den Koran als äquivalent mit Hitlers »Mein Kampf«, was trotz aller üblen Koranpassagen auf eine Relativierung des Nationalsozialismus und der Shoa hinausläuft.
Junge Alternative instrumentalisierte die Bluttat
Die AfD-Jugendorganisation Junge Alternative instrumentalisierte die Bluttat, um mit einer »Mahnwache« am Sonntag in Mannheim die »Remigration« von Flüchtlingen zu fordern und dies als Präventivmaßnahme gegen islamistischen Terror zu verkaufen. Damit stellt sie sich in Wirklichkeit auf die Seite der islamistischen Gewalttäter. Denn »Remigration« bedeutet nichts anderes, als auch Menschen, die vor islamistischer Gewalt geflohen sind, in ihre Herkunftsländer zu deportieren und dort erneut ihren islamistischen Verfolgern auszusetzen.
In Mannheim wurde am Sonntag dann noch eine Mahnwache und Menschenkette unter dem schwammigen Motto »Zusammenhalt gegen Gewalt, Hass und Hetze« sowie ein interreligiöses Friedensgebet abgehalten. Die selbsternannte Mitte der Gesellschaft ist zu feige, das Kind beim Namen zu nennen: Islamismus – und der hat etwas mit Islam zu tun. Solche Rituale beruhigen – und lullen ein. Die »Heiligen Krieger« Allahs dürften sich ins Fäustchen lachen.