Zur Kundgebung und zum Hintergrund:
Aufgerufen hatte das Bündnis „Frankfurt vereint gegen Antisemitismus“, unter anderem bestehend aus der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt. Der Aufruf und die Liste der Unterzeichnenden finden sich hier.
Unterstützt wurde die Kundgebung auch von einem breiten parteipolitischen Spektrum von CDU, SPD, FDP, Grünen, Volt bis Ökologische Linke. Ebenso vertreten waren unter anderem die IG Metall, die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" (VVN-BdA) und die "Omas gegen Rechts". Beteiligt waren ebenfalls Ukraine-Solidaritätsgruppen.
Die Stadt Frankfurt und das Land Hessen hatten versucht, das Konzert zu verhindern, waren aber vor dem Verwaltungsgericht gegen eine Klage von Rogers unterlegen. Kritik wurde laut, weil sie dieses Urteil akzeptierten und keine weiteren Rechtsmittel einlegten.
Besonders zynisch an der Wahl dieses Auftrittsortes ist, dass in der Festhalle nach der Pogromnacht 1938 mehr als 3000 jüdische Männer zusammengetrieben, schwer misshandelt und in Konzentrationslager verschleppt worden waren - viele von ihnen wurden ermordet.
In der Festhalle selbst gegen Waters demonstrierende Kundgebungsteilnehmer:innen wurden von dessen Fans bespuckt, bestohlen und körperlich angegriffen.
Eine klare Ansage gab es von Waters' Ex-Bandkollegen David Gilmour von Pink Floyd und dessen Frau Polly Samson: "Leider bist du antisemitisch bis in deinen verfaulten Kern". Die beiden hätten gerne an der Gegenkundgebung teilgenommen.
Weitere Fotos und zum Teil auch Videos von der Kundgebung hat der aus Israel stammende Fotograf Rafael Herlich auf seine Facebookseite gestellt, zum Beispiel.
Die Hessenschau zu den Protesten.
Die aktuelle Folge unserer Facebookserie über Künstler:innen, die sich dem von Waters geforderten Israelboykott nicht anschließen, ist am 27. Mai 2023 erschienen und würdigt den Rapper Travis Scott.